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[Lebenswissen.org] Workshopankündigung: Der Anthropos im Anthropozän. Die Wiederkehr des Menschen im Moment seiner vermeintlich endgültigen Verabschiedung, ZfL, Berlin, 24.-26.1.2019

Seitdem der Begriff des Anthropozäns als mögliche geologische Epoche, in der der Einfluss des Menschen im Erdstratum ablesbar geworden ist, auch als geisteswissenschaftliche Orientierungsfigur Zuspruch erfährt, ist eine erneute Konjunktur des Begriffs vom »Menschen« zu beobachten. Statt weiter in antihumanistischer Tradition destruiert zu werden, hat er nun in der Kollektivfigur des Anthropos als Gattungswesen in seiner Zerstörungsmacht unleugbare Evidenz erlangt. Wo für einige geisteswissenschaftliche Anthropozäntheorien das Anthropozän zum letzten Beweis der Sonderstellung des Menschen wird, sehen sich posthumanistische Positionen plötzlich unter Druck, sich zur diskursiven Gegenwart des Menschen neu zu verhalten.

Ob affirmativ oder ablehnend, die Rede vom Menschen kehrt just in dem Moment zurück, da seine endgültige Verabschiedung schon sicher schien. Dabei ist noch nicht gesagt, dass damit auch eine Rückkehr zur Idee des »ganzen Menschen« fällig wäre. Vielmehr wird die Unabweisbarkeit menschlicher Wirkmacht oft als Notwendigkeit neuer Anthropologien formuliert, die gerade den Fehlern des Essentialismus und der Totalität aus dem Weg gehen wollen.

Auf dem Workshop werden der Befund der diskursiven Widerkehr des Menschen und die Reevaluierung der Anthropologie im Anthropozän diskutiert.

Organisiert von Hannes Bajohr

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