In diesem Projekt fokussiert Susanne Bauer Datenbanken und Probenbanken als Infrastrukturen epidemiologischer Wissensproduktion. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Klassifizierung und Standardisierungsprozesse sowie primäre und sekundäre Nutzungen von Daten- und Biobanken. Zum einen untersucht das Projekt, auf welche Weise populationsbasiertes Denken und Individualisierungsstrategien in diesen Infrastrukturen ineinandergreifen. Zum anderen werden die Zeitökonomien in diesen Infrastrukturen – beispielsweise in der epidemiologischen Risikoabschätzung und der evidenz-basierten Medizin – in den Blick genommen. Dabei werden Fragen der Daten-Performativität, der "ontologischen Politik" und der Ökonomie wissenschaftlicher Infrastrukturen untersucht.