Das Projekt untersucht Fragen zum Verhältnis der Biologie zu den Geistes- und Kulturwissenschaften – einerseits zur Bedeutung und Tragweite biologischer Theorien in geisteswissenschaftlichen Disziplinen, andererseits zum Einfluss des kulturellen Kontextes sowie traditionell geisteswissenschaftlicher Konzepte auf grundlegende Begriffe und Theorien dieser Naturwissenschaft.
Ausgangspunkt für das Projekt ist die zunehmende Einbindung biologischer Begriffe und Argumentationsmuster in außerbiologische Kontexte, die zum Verständnis der Biologie als neuer „Leitwissenschaft“ führte. Näher untersucht wird im Projekt, welche semantischen Verschiebungen zentrale geisteswissenschaftliche Konzepte wie ‚Geschichte‘, ,Kultur‘, ,Sprache‘ und ,Geist‘ durch ihre biologische Inanspruchnahme und funktionalistische Interpretation erfahren.
In umgekehrter Fragerichtung werden in dem Projekt auch die außerbiologischen Bezüge untersucht, die im biologischen Wissen immer vorliegen. Untersucht wird dabei, welche fachfremden Kontexte für die Bildung der biologischen Grundbegriffe jeweils von Bedeutung waren und welches Zusammenspiel zwischen den visuellen Präsentations- und Darstellungsformen und der theoretischen Entwicklung biologischen Wissens besteht. Am Beispiel von ‚Biodiversität‘ wird eine Übersicht über die Medien ihrer Repräsentation, ikonografische Bezüge und eine Analyse der Konjunktur des Konzepts als Ausdruck eines Wandels biologischer Theorien angestrebt.
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin
BMBF
Publikationen
Workshops
Vorträge